Über die Idee der Dokumentation eines Sprach-Coachings
Mit diesem Blogbeitrag starte ich die Dokumentation eines Sprach-Coaching Prozesses. Ich habe meine Kundin, eine internationale, ausländische, ambitionierte Frau und Akademikerin um Erlaubnis gebeten, ihre Geschichte bzw. ihren Prozess beschreiben zu dürfen.
Die Idee, am Beispiel einer Kundin, ihren Lern- und Entwicklungsprozess im Rahmen meines Sprach-Coachings zu beschreiben, kam mir spontan in den Sinn. Es dient mir einer Reflexion und für das Festhalten des gelernten. Für eine potenzielle Kundin kann diese Dokumentationsreihe eine vielversprechende Möglichkeit sein, sich ein Bild über meine Arbeitsweise, eine Zusammenarbeit, den Ablauf, die Vielfalt der Themen, Ideen und letztendlich über den Fortschritt.
Bist du an der Geschichte interessiert?
Kurze Präsentation der Kundin
Die Kundin ist auf einem Deutschniveau zwischen B1 und B2. Schriftlich und im Hörverstehen ist sie nach den zwei Sitzungen meines Erachtens auf dem B2 Niveau. Ihr Sprechen und ihre Ausdrucksweise können und sollten verbessert werden. Sie ist auf der Suche nach Hilfe bezüglich ihres Sprechvermögens am Arbeitsplatz. Sie arbeitet Vollzeit, in einem deutschen, kleinen Unternehmen. Ihr Arbeitsbereich ist die Buchhaltung. Trotzdem bekommt sie auch immer wieder mit dem Kunden direkt am Telefon zu tun.
Das Unternehmen befindet sich in BUNDESLNAD, in einem kleinen Ort oder sogar im Dorf. Sprachlich wird oft Plattdeutsch genutzt. Meine Kundin ist vermutlich die einzige nicht Deutsch-Muttersprachlerin. Eine Art von Exotin, eine mutige, ambitionierte und an der Weiterentwicklung interessierte Person. Sie wünscht sich auch dementsprechend auch die Wertschätzung einiger KollegInnen ihr gegenüber.
Von Natur aus ist sie freundlich, fleißig und achtsam wie auch (hoch)sensibel. Wegen der immer wieder kehrenden Sprachbarrieren hat sie Herausforderungen mit ihrem Selbstvertrauen und dem Selbstbewusstsein.
Auftragsklärung
In einem Telefonat nehme ich wahr, dass die Kundin am Arbeitsplatz bleiben möchte. Lediglich empfindet sie immer wieder eine Art der Frust. Ihr Frust, ihre Zweifel, Ängste und auch Schamgefühle haben einen Ursprung. Der Grund für ihre negativen Gefühle bzw. Empfindungen und Hinterfragen sind ihre Sprachbarrieren und Verständnisschwierigkeiten innerhalb ihres Jobs spricht und arbeitet mit Deutsch als Fremdsprache.
Ihr Wunsch ist es, nach einer Zeit (realistisch geschätzt nach 6 Monaten) flüssiger, leichter und authentischer, dabei aber selbstbewusster trotz der „fehlenden“ Deutschkenntnisse, trotz des „ausländischen“ Akzents, trotz der Sprachbarrieren und sprachlicher Grenzen.
Herausforderungen am Arbeitsplatz
Die Kundin nennt in dem Termin die vier wichtigsten Themenbereiche, in denen die meisten sprachlichen Probleme entstehen und ihr Schwierigkeiten bereiten.
1. Thema: Elternzeit eines Mitarbeiters, ihres Kollegen
2. Thema: Zusammenarbeit mit den Banken; Koordination der Arbeit zwischen den kooperierenden Banken
3. Thema: alles rund um die Rechnungen und die Dokumentation sowie die Pflege im Excel – die Absprache mit dem Vorgesetzten als die Grundlage für die Bearbeitung
4. Thema: Telefonieren, Telefonate auf Deutsch als Fremdsprache, Kommunikation am Telefon auf Business Deutsch; hohe Kundenorientierung
Die Kundin nennt das Thema rund um das Telefonieren als das wichtigste und notwendigste.
Wir entscheiden uns, die nächsten Coaching Minuten dem Thema zu widmen und den Inhalt zu vertiefen.
Telefonieren auf Deutsch als Fremdsprache am deutschen Arbeitsplatz
Die Kundin bekennt sich: „Ich habe Angst, ans Telefon zu gehen.
Wann muss die Kundin ans Telefon gehen?
Was sagt sie, wenn sie den Hörer abnimmt?
Wie stellt sie sich vor?
Wie reagiert sie beim Unwissen?
Wie nimmt sie das Wichtigste in der Kürze wahr?
Wie und welche Notizen macht sie?
Auf welchen Weg richtet sie die Informationen aus?
Ihre Herausforderungen am Telefon auf Deutsch als Fremdsprache am deutschen Arbeitsplatz
1. Es geht um die Abwesenheit der gewünschten Person im Unternehmen oder im Bereich. Die Kundin muss die Informationen weiter geben.
2. Ein potenzieller Kunde landet bei ihr, in der Buchhaltung und ist am Kaufen interessiert. Sie muss ihn höflich an die Kundenbetreuung verweisen.
3. Ihr Kunde redet wie ein „Wasserfall“, sie muss ihn höflich unterbrechen, erklären und an die zuständige Kundenbetreuung verweisen bzw. weiterleiten.
4. Die Kundin muss die Informationen wie den Namen und den Firmennamen der anrufenden Person aufnehmen. Sie muss nach dem Buchstabieren fragen und auch das Buchstabieren verstehen
Sprachjogging Deutsch als Fremdsprache
Wir sprechen über ihre aktuellen Herausforderungen auf Deutsch als Fremdsprache und trainieren dabei die Redeflüssigkeit der Kundin.
Die Kundin hat die Möglichkeit, ihren Wortschatz und ihre Grammatikkenntnisse auszubauen und anzuwenden.
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