Glossar zum Thema “Jobsuche in Deutschland” – die wichtigsten Begriffe für Deine Jobsuche

Glossar zum Thema “Jobsuche in Deutschland” – die wichtigsten Begriffe für Deine Jobsuche

Die wichtigsten Begriffe für Deine Jobsuche in Deutschland

Wenn man in Deutschland in die Berufswelt einsteigen will, also eine Arbeit oder einen Job sucht, sollte man mit einigen relevanten Begriffen vertraut werden. Es lohnt sich, sich ein bestimmtes Vokabular zu dem Thema Berufseinstieg in Deutschland anzueignen, um dieses leichter zu bedienen, am besten direkt im Bewerbungsprozess oder im Vorstellungsgespräch und später im Berufsleben zu verwenden.

Keine Angst, ich werde hier nicht ein Wörterbuch veröffentlichen. Aber ich teile hier viele reale Beispiele und Einblicke aus meiner Berufspraxis, mit jeglichen Paradoxien, Widersprüchen und der unfreiwilligen Komik des Bewerbungsverfahrens in Deutschland mit. Dieser Post dient also der allgemeinen Bildung, aber auch dem gesunden Abstand zu der herrschenden Lage vom Bewerbungsprozess.

Im Folgenden findest Du die wichtigsten Begriffe zum Beruf, der Bewerbung und dem Job Bullshit-Vokabular mit dem eigenen Eintrag und meiner persönlichen Meinung dazu.

Die wichtigsten Begriffe zur Jobsuche in Deutschland als internationale Bewerberin oder inetrnationale Frau

 

Anschreiben

 

Ein bedeutungsvoller und ziemlich ernster Teil der Bewerbung. Im Anschreiben, also in einem kurzen Text, muss die Motivation des Bewerbers verdeutlicht werden. Warum willst Du genau dort, also in diesem einen Unternehmen arbeiten? Welche praktische Vorerfahrung bringst Du in diesem Bereich konkret? Warum ist die Stelle so interessant für Dich? Die Begründung sollte weniger emotional sein, als inhaltlich überzeugen. Deine Kompetenzen müssen am besten durch die Beispiele belegt werden. Gehe auch auf die Sprachkompetenz ein und beschriebe diese. Erkläre am besten, was Du tun wirst, in Deinem Deutsch bzw. Business Deutsch weiter zu verbessern. Nimm die Hilfe beim Korrigieren von den deutschen Kollegen oder Helfer unbedingt in Anspruch .

Anerkennung der Abschlüsse

 

In Deutschland müssen die im Ausland gewonnenen Schul- und Studienabschlüsse offiziell geprüft werden. Die Anerkennung Deiner Abschlüsse ist ein geniales Beispiel für das Paradox des Bewerbungsprozesses bzw. des angeblichen Fachkräftemangels in Deutschland. Da kommt eine ausgebildete, studierte, ambitionierte AkademikerIn nach Deutschland, mit ihrem Abschluss aus ihrem Herkunftsland. Sie ist bestens vorbereitet für die praktische Arbeit, hat sogar die Berufserfahrung in ihrem Heimatland gesammelt. Aber. Sie darf leider nicht „einfach so“ in Deutschland arbeiten – (es geht hier nicht um die Sprachkenntnisse, die Frage nach der Integration, der Kultur bzw. Arbeitskulturunterschiede). Es geht um diese Prüfung.

In vielen Berufen macht die Prüfung und erst die Anerkennung ihrer Qualifikation einen großen Sinn. Warum dieser Schritt sehr mühsam und bürokratisch bzw. zeitaufwendig ist, braucht einen anderen Post und “einen langen Atem”.

 

Aufstieg

 

Irgendwann haben viele von Berufstätigen einen starken Wunsch beruflich “aufzusteigen”, also eine andere, bessere, mehr interessante und angemessener bezahlte Tätigkeit beruflich auszuüben. Der starke Wunsch aufzusteigen, erscheint bei den sogenannten PotenzialträgerInnen, die entweder selbst mit ihrem Willen und starker Motivation an dem nächsten Karriereziel arbeiten oder von ihrem Vorgesetzten zu der weiteren Entwicklung nominiert worden sind. Meiner Meinung nach ist es wirklich in Ordnung, wenn grade internationale, ausländische oder Menschen mit dem Migrationshintergrund mit dem Ziel leben, Karriere bewusst zu machen und in dem Sinne immer wieder weiter beruflich aufzusteigen. Ich unterstütze sie sehr gerne auf diesem Weg 🙂

 

Arbeitsklima

 

Für viele ausländische Arbeitnehmer ist der Arbeitsstil in Deutschland anfangs ungewohnt. In vielen anderen Ländern sind die Beziehungen am Arbeitsplatz schon “enger”. Weil überall in Deutschland, sogar in Europa, Personal sparsam eingesetzt wird, ist der Arbeitsdruck für den Einzelnen automatisch höher. Dies führt eher zu sachlichen und nicht zu freundschaftlichen Mitarbeiterbeziehungen. Der Umgangston ist oft knapp und faktenorientiert und verschafft anfangs Einstiegsschwierigkeiten. Für die meisten Vorgänge in Betrieb gibt es eine Reihe von Festlegungen und Regeln.

Insgesamt ist das Arbeitsklima in deutschen Unternehmen sehr unterschiedlich. Viele moderne Firmen pflegen “flache” Hierarchien und eine offene Unternehmens- bzw. Arbeitskultur. In diesen Unternehmen kannst Du auch mehr international gesetzte Teams treffen. Da spricht man oft auch Business Bullshit und nennt das ganze Diversity Management. Dies führt alles zu einer positiven Entwicklung des Arbeitsklimas in den meisten deutschen Betrieben. Yuhhuu!

 

Arbeitskultur

 

Jede Organisation hat ihre eigene besondere Kultur, die durch ihre Werte, Prioritäten, die dort arbeitenden Menschen und noch vielem mehr im Laufe der Zeit und vielen Veränderungen, geformt wird. Diese Faktoren kommen alle zusammen und bilden auf natürliche Weise den „Rahmen für die tägliche Umgebung in einem Unternehmen“ – also die sogenannte Arbeitskultur. Wenn Du in Deutschland beruflich erfolgreich sein möchtest, solltest Du die deutsche Arbeitskultur hier gut kennen bzw. die typischen Besonderheiten verstehen. Beobachte richtig, wie sich die Kollegen untereinander verhalten, wie sie kommunizieren, wie sie die Werte und die Normen des Unternehmens im beruflichen Alltag “vorleben” und was allgemein am Arbeitsplatz üblich ist.

Weiterhin sind Regeln und Selbst-Korrektur sehr typisch für die deutsche Arbeitswelt. Wie immer hat das auch Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist die geliebte Produktivität, ein Nachteil kann die fehlende Flexibilität und wenig Improvisationsgabe in besonderen Situationen sein.

Am Ende stellst Du Dir die intelligente Frage, ob Du Dich mit der Arbeitskultur des Unternehmens identifizieren kannst oder nicht und ziehst daraus Konsequenzen.

Verdeckter Arbeitsmarkt

 

Alle Positionen, Stellenanzeigen und Stellenangebote, die nicht an den öffentlichen Arbeitsmarkt – wie über eine Stellenanzeige in der Tagespresse oder online – gelangen, sondern auf anderen Wegen besetzt werden. Ein super spannendes Thema mit einem Effekt der Spannung. Ich bin immer wieder überrascht, dass in einem in meinem Sinne zivilisierten und offenen Land wie Deutschland man offiziell von einem verdeckten Arbeitsmarkt spricht und diesen letztendlich nach wie vor weiterhin pflegt. In einfachen Worten würde ich Dir erklären, dass die Stelle gar nicht offiziell ausgeschrieben ist, alle wissen, dass ein/e neue/r MitarbeiterIn gesucht wird und diese/r auf ein Mal wirklich zu dem Bereich kommt. Der Weg ist geheim, aber alles drumherum sehr diplomatisch. Also, alle wissen Bescheid, keine/r sagt die Wahrheit 🙂 bzw. spricht das Thema an 🙂

 

Berufsanfänger und Berufserfahrene

 

In Deutschland wird oft bei der Arbeitssuche und den Stelleneinangeboten zwischen verschiedenen Zielgruppen unterschieden. Es wird geschaut, für wen die Arbeit wirklich geeignet ist. Die gängigste Unterscheidung ist die Frage nach der Länge Deiner Berufserfahrung, ob Du erst am Anfang oder mitten im Berufsleben stehst. Der Fokus liegt bei der gewonnenen Berufserfahrungen, die meistens erst im Laufe der Zeit, während der Praktika, der Aushilfsjobs und Nebenjobs erst gesammelt werden können.

Young, High und Business Professionals

 

Eine andere Kategorisierung zu der Zielgruppe bei den ausgeschriebenen Jobs oder Stellenangeboten ist die englische Variante zwischen sogenannten Professionals, also Fachleuten.

Young Professionals sind Menschen mit Hochschulabschluss (weit) unter dem 30. Lebensjahr, die schon wenige Berufserfahrungen vorweisen können, andererseits meint die Begrifflichkeit auch das Potenzial, das man dahinter vermutet.

  • High Professionals sind in einem spezialisierten Bereich überdurchschnittlich gut und erfahren. Sie sind wahre Meister auf ihrem Spezialgebiet, haben dadurch aber eine gewisse Einschränkung auf dieses eine Gebiet. Das sind meist junge Hochschulabsolventen, die aufgrund ihres Könnens bei Unternehmen besonders begehrt sind. Sie werden oft auch die hoch qualifizierten Nachwuchsfachkräfte genannt.
  • High Potentials sind in zahlreichen Bereichen überdurchschnittlich gut. Sie sind anpassungsfähig und lernen schnell.

Alle drei zeichnet das große Potenzial aus, also Menschen mit besonders hohen Leistungsfähigkeit, Stärke und Wissen. Die Professionals sind super ausgebildete Menschen, die zuerst mal Young Professionals im Studium sind, dann am Anfang ihrer Karriere als High Professionals stehen und dann im Laufe der Berufszeit zu den Business Professionals automatisch werden.

 

Beratung

 

Es geht hier um einen Prozess bzw. eine Begleitung mit dem Austausch, in dem der Ratsuchende von einer Person (dem Berater) mehr Klarheit über Probleme und Bewältigungsmöglichkeiten, Entscheidungsalternativen und Entwicklungsperspektiven gewinnt. Es geht bei der Beratung auch darum, die Informationen, das Wissen und die Erfahrung weiterzugeben bzw. zu teilen. Der Ratsuchende begibt sich bewusst auf der Suche nach dem Berater und hat auch ein bestimmtes Ziel vor Augen, was er/sie durch die Beratung „erreichen“ will. Es ist zeitlich nicht ein langer Prozess. Dadurch unterscheidet sich auch Beratung vom Mentoring. Lese mehr unter Mentoring.

 

Bewerbung

 

Eine Zusammenfassung von notwendigen Dokumenten: ein Anschreiben, ein Bewerbungsfoto, ein Lebenslauf, Zeugnisse und Übersetzungen, Qualifikationsnachweise, Angaben von Referenzen oder Referenzpersonen. Es ist wie das Anschrieben schon eine ziemlich ernste Sache. Es handelt sich um das Dokumentenpaket, mit dem Du entweder die Chance bekommst, Dich persönlich vorzustellen oder Du eine Absage bekommst. Du kannst Dich entweder Online oder postalisch mit allen ausgedruckten Unterlagen bewerben. Du kannst Dich um eine ausgeschriebene Stelle oder initiativ (mit einer Initiativbewerbung) in Deutschland bewerben.

Mein Tipp an dieser Stelle zum Bewerbungsfoto lautet seit Jahren – spare niemals bei dem Foto für Deinen Lebenslauf in Deutschland. Nutze bitte für dieses Bild aber kein Automat am Bahnhof! Am besten investiere ein wenig Geld für ein professionelles und aktuelles Foto von Dir. Der Stil für ein professionelles Bewerbungsfoto ändert sich laufend. Du hast in Deutschland grundsätzlich viel Freiheit, sich selbst zu zeigen.

 

Business Deutsch

Deutsche Sprachkenntnisse mit dem Fokus auf die Business, Wirtschafts- und Berufssprache. Die meistens erwerben von uns zuerst allgemeine Deutschkenntnisse, die leider etwas entfernt von der Büro- oder Berufssprache sind. Meine persönliche Erfahrung ist, dass Du Dich zeitnah auch um die Businesssprache am besten aus dem Büroalltag oder einer oder mehreren Branchen auseinandersetzen solltest. Je mehr Du Dich damit beschäftigst, wirst Dein Einstieg leichter.

 

Coaching

 

Ufff – bei dem Begriff verstehen viele Menschen sehr verschiedene Dinge. Bei meiner Definition vom Coaching geht es um eine Methode, wo der/die Coache mithilfe vom Coach die Lösung durch die gut gestellten Fragen selbst erarbeitet. Das heißt, wenn jemand mit einem bestimmten Thema oder mit einem Problem kommt und gerne eine Lösung dafür hätte, kann der Coach ihm oder ihr inhaltlich eigentlich nicht helfen.

Fürs Coaching brauchst Du wissen, dass Du selbst die Lösung findest, in dem Du Dir Zeit zur Suche, Reflexion und Innehalten nimmst. Als der Klient oder die Klientin bist Du sowieso der Experte für den Inhalt, die Lösung für Dein Problem schlummert verborgen in Dir selbst.

Coaching ist außerdem sehr umstritten und gleichzeitig sehr gefragt; viele sprechen von einem Trend, der demnächst vergeht. Die Realität aber bestätigt das Gegenteil. Noch nie haben so viele Menschen das Coaching in Anspruch, privat sowie beruflich genommen. Sprich, sie haben sich die Begleitung geholt, aber im besten Fall die Lösung selbst gefunden.

CV, Lebenslauf, Résumé

 

Ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Informationen, die notwendig für ein Arbeitsverhältnis bzw. fürs Kennenlernen für den Arbeitgeber sind. Wichtig ist es zu beachten, ob bei der Bewerbung tatsächlich ein CV, ein Lebenslauf oder ein Résumé gewünscht ist. In der Tabelle siehst Du die Unterschiede zwischen den drei:

 

CV Lebenslauf Résumé
Überschrift Curriculum Vitae Lebenslauf Keine
Bewerbungsfoto Nein Ja Nein
Persönliche Daten Name, Kontaktdaten, Nationalität Name, Kontaktdaten, Geburtsdatum, Familienstand, Nationalität Name, Kontaktdaten, Familienstand
Länge 2–3 Seiten (bei Bedarf auch länger, besonders bei Auflistung von akademischen Publikationen und Vorträgen) Maximal 2 Seiten Eine Seite
Aufbau Nicht chronologisch, absteigende Relevanz Chronologisch Nicht chronologisch, absteigende Relevanz
Auswahl der Daten Lückenlos Lückenlos Nur für die Stelle relevante Stichdaten und Tätigkeiten
Beschreibung der Angaben Stichpunktartige Tätigkeitsbeschreibungen der wichtigsten Stationen Nicht nötig, aber stichpunktartig möglich Nein
Referenzen Abhängig von Zielland der Bewerbung Nein Ja
Datum/Unterschrift Nein Ja Nein

 

Gehalt

 

Es ist das Geld, das Du am Ende des Monats für Deine Arbeit bzw. Leistung bekommst. Andere Synonyme sind die Vergütung, die Bezahlung, das Einkommen. Gut zu wissen: in Deutschland spricht man grundsätzlich nicht gerne über das Geld. Es ist irgendwie immer noch ein Tabuthema. Sei nicht überrascht, dass Du keine eindeutige Frage auf die Frage nach dem Gehalt von Deinen KollegInnen bekommst. Niemand darf wissen, was der/die Andere verdient. Das hat vor allem einen arbeitsrechtlichen Grund: Wer in Deutschland einen Arbeitsvertrag unterschreibt, akzeptiert meistens eine Verschwiegenheitsklausel. Zum anderen ist das eher die Haltung, die bevorzugt wird. Wegen Neid wollen viele Leute lieber nicht darüber offen sprechen, was sie für ihre Arbeit bekommen.

Andere in dem Zusammenhang wichtige Begriffe sind die Gehaltsvorstellung vor dem Berufseinstieg, die Du bereits haben solltest. In Deutschland spricht man von einem Jahresgehalt mit der Brutto-Eingabe. Im Vorstellungsgespräch werden die BewerberInnen meistens nach den Gehaltsvorstellungen gefragt, mit der Erwartung den Wunsch zu argumentieren bzw. zu vertreten. Später geht es auch um die Gehaltsverhandlung, die meistens bereits im Laufe der Tätigkeit zustande kommt. Es ist meiner Meinung eines der weniger sexy und bequemen Themen, ähnlich wie die Schließung des Arbeitsvertrags. Aber ein wenig Bürokratie muss doch auch sein 🙂

 

Mentoring

 

Beziehung zwischen einer erfahrenen Person (MentorIn) und der weniger erfahrenen Person (Mentee), bei der um eine längerfristige Beziehung und einen Erfahrungsaustausch sowie Wissenstransfer.geht. Das Ziel des gemeinsamen Treffens steht nicht ganz im Mittelpunkt, mehr handelt es sich um den Austausch und den Weg zum Ziel. Umgangssprachlich stell Dir bitte eine/n KollegIn, der/die Dir zu Seite gestellt wird und Dich bei einem Thema, Projekt, Vorhaben unterstützt, berät und begleitet. Dein/e MentorIn übernimmt mehrere Rollen abwechselnd, zwischen einem Vorbild, einem Berater, einem Coach, einem Feedbackgeber und einem „Türöffner“. Grade diese letzte auf Netzwerkarbeit ausgerichtete Rolle als „Türöffner“ spielt bedeutungsvolle Rolle beim Berufseinstieg. Wenn Du Dich erfolgreich beworben und einen Arbeitsvertrag unterschrieben hast, frage am besten direkt nach einem Mentoring Programm oder nach einer/m MentorIn in Deinem neuen Arbeitsplatz nach. Es zeigt sofort, dass Du an der Entwicklung interessiert bist und Dir direkt eine Person aus dem Unternehmen als Hilfe suchst. Vergiss dabei nicht, dass auch Dein/e MentorIn von der Beziehung und dem Austausch sehr viel profitiert, es ist eine Win-win-Situation.

Probezeit

 

Es geht um die ersten Tage, Wochen bzw. Monate in Deiner neuen Arbeit bzw. in Deiner neuen Stelle. In Deinem Vorstellungs- bzw. Vertragsgespräch solltest Du erfahren, ob Du Dich in der sogenannten Probezeit befindest. Eine Probezeit ist kein Muss, Dein Arbeitgeber kann auch ganz darauf verzichten. Wie der Name auch verrät, geht es um die Probe. Dich als Arbeitnehmer, aber auch für den Vorgesetzten als Arbeitgeber. Beide Parteien haben den Luxus, sich zu nähren und zu checken, ob sie zueinanderpassen. Üblich ist eine Probezeit von ein bis drei Monaten bei einfacheren Tätigkeiten; bei höherer Qualifikation sind sogar sechs Monate die Regel. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Probezeit nur für Auszubildende. Lese unbedingt dazu noch die Definition der ersten 100 Tagen im Job.

 

Soziale Arbeit

 

Psychologisch gesehen soll die Arbeit (noch keine soziale) Dir Struktur, Selbstvertrauen und Anerkennung bringen. Deswegen leiden viele Menschen ohne Arbeit nicht nur wegen fehlender Einkommen. Sie leiden vorwiegend an Leere und Langweile. Wenn Du aktiv werden möchtest, kannst Du freiwillige soziale Arbeit in Deutschland leisten. Diese kann einen sehr positiven Effekt bewirken. Freiwillige soziale Arbeit hat eine sehr große Bedeutung in der deutschen Gesellschaft und erfreut sich einem guten Ruf. Als freiwillige Helfer kannst du Respekt und gleichzeitig einen Baustein für Deinen Lebenslauf gewinnen.

 

Vertrag

 

Die „rechtliche“ Vereinbarung zwischen dem Arbeitnehmer (dem Bewerber) und dem Arbeitgeber, die schriftlich geschlossen wird. Dabei gehören diese wichtigen Punkte zu der Vereinbarung, auf die Du besonders aufpassen solltest:

  • die vereinbarte Arbeitszeit
  • die Anzahl der Urlaubstage pro Jahr
  • die Fristen für die Kündigung des Arbeitsverhältnisses
  • ein in allgemeiner Form gehaltener Hinweis auf Tarifverträge
  • Betriebs- oder Dienstvereinbarungen
  • die auf das Arbeitsverhältnis anzuwenden sind.

Man unterscheidet in Deutschland hauptsächlich zwischen befristeten und unbefristeten Arbeitsvertrag.

Nähere Informationen kannst Du gerne weiter im Wikipedia nachlesen:https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsvertrag_(Deutschland)

100 ersten Tage im Job

 

Alles, was Du für einen guten Start im Job wissen und beachten müsst. Diese ersten 100 Tage im neuen Job sind bedeutungsvoll. Wenn Du Dich gut vorbereitest, sammelst Pluspunkte. Du bestimmst durch Dein eigenes Verhalten, wie man Dir begegnet und Dich wahrnimmt. Du kannst Deinen beruflichen Einstieg geschickter gestalten, wenn Du auch genauer weißt, in welche Fallen Du gar nicht ertappt werden möchtest. Die KollegInnen, der/die Vorgesetzten, alle in Deinem neuen Job wollen wissen und abchecken, mit wem sie „zu tun haben“. Du landest automatisch schnell in einer Schublade und aus der Du nur schwierig wieder heraus kommen kannst. Keine Angst, Du kannst auch die ersten 100 Tage in Deinem neuen Job genauso gut wie Deinen Berufseinstieg in Deutschland vorbereiten und bewusst steuern.

 

Motivation – Schlusswort

 

Der berufliche Einstieg in Deutschland beginnt mit kleinen, eigenen Erfolgen. Wenn Dein Ziel ist, in Deutschland beruflich einzusteigen und dabei erfolgreich zu sein, einen Traumjob zu finden oder sogar eine interessante Karriere zu machen, kannst Du geduldig in kleinen Schritten arbeiten. Wenn Du dieses Glossar auf Deutsch aufmerksam und zu Ende gelesen hast, hast Du somit einen Anfang für den Einstieg in die Berufswelt bereits gemacht.

 

Schön, dass Du da bist und mein Blog liest. Vielen Dank.

Justyna

 

 

Wie ich wurde, was ich bin. Mein Weg zur leidenschaftlichen internationalen Mentorin mit Migrationsvordergrund.

Wie ich wurde, was ich bin. Mein Weg zur leidenschaftlichen internationalen Mentorin mit Migrationsvordergrund.

Meine Turning-Points auf dem Weg zur leidenschaftlichen Mentorin in Deutschland.

Nicht nur ich habe und brauche ich Vorbilder, die ich bewundern, denen ich nacheifern kann und wie die ich sein möchte. Es gibt viel, was mich an einem Vorbild faszinieren kann: Worte, Taten, Talente, Charisma, Eigenschaften, Erfolge, Werte.

Vorbilder sind so wichtig – sie motivieren und inspirieren. Sie geben Halt, ohne dass man jeden Tag mit ihnen sprechen muss. Ein Vorbild ist für mich nicht jemand, der oder die besonders weit in ihrer „Karriere“ ist – ein Vorbild sind all die Menschen, die ihren Weg gehen und andere motivieren es ebenfalls zu tun. Vorbilder sind nicht perfekt, im Gegenteil, sie sind unperfekt.

Ich brauche diese Musterbeispiele der Menschlichkeit: Vorbilder beflügeln mich, ihrem Beispiel zu folgen, motivieren und inspirieren zu eigenen Leistungen. Sie dienen mir bis heute als Anspruch, selbst ein Vorbild für andere zu sein. Ich teile mit Dir meine realitätsnahen Vorbilder und MentorInnen, die verschiedenen Rollen in meinem bisherigen Leben gespielt haben.  Sie haben Einfluss genommen, wie ich wurde, was ich bin. Außerdem bin ich mir sicher, dass ich Dich mit diesem Post zum Nachdenken bringe. Du bist sehr wahrscheinlich auch ein Vorbild für jemanden da draußen, sehr wahrscheinlich ohne davon zu wissen.

 

Der November im Jahr 1981, Radom, Polen: meine Mama

Ich komme noch im leicht kommunistisch angehauchten Polenzur Welt und lebe meine weitere 19 Jahre als älteste von sechs Kindern mit meinen Eltern in Radom, einer mittelgroßen Stadt, im zentralen Polen. Tagtäglich trage ich viel Verantwortung für jüngere Geschwister und muss mich beispielhaft “benehmen”und auf andere ständig aufpassen – dabei werde ich automatisch zum Vorbild. Mein erstes Vorbild und somit meine erste Mentorin ist meine Mutter. Eine starke, mutige und unabhängige Frau, die vom Land in die “Stadt” schafft. Sie arbeitet und verdient ihr Geld in einer Bank, dabei erholt sie sich am besten im Garten und baut Gemüse an. Ich habe schon als Kind hautnah gesehen, wie die Vereinbarung zwischen dem Job und der Familie in der Realität aussieht. Von meiner Mama habe ich die Tendenz zu Multitasking übernommen. Sie hat mir den einen Satz tausendmal wiederholt: “Justyna, zähle im Leben hauptsächlich auf Dich selbst”.

Meine Mutter mag eindeutig nicht fotografiert werden. Aber Bilder anschauen umso mehr.

 

Der Sommer im Jahr 1993, Stromiec, Polen: Agnieszka, meine Patentante

Ich bin schon 12 Jahre jung und verbringe meine Sommerferien wieder auf dem Land bei meinen Großeltern und Tanten. Meine Patentante ist meine zweite Mentorin, der ich viele Geheimnisse und Intimitäten anvertraue. Sie ist die erste Selbstständige in meinem Familienkreis, die ich kenne, die mithilfe meiner Großeltern und Schwestern ihr eigens Business aufmacht. Obwohl sie nicht studiert hatte, schafft sie bis heute Arbeitsaufträge, mit ihrer Selbstständigkeit zu bekommen und nebenbei damit Geld zu verdienen. Dabei hat sie immer betont, dass sie nicht für andere, sondern für sich selbst arbeiten möchte. Ich bewundere ihre Entscheidungsstärke und klare Vorstellung von Arbeit. Von ihr habe ich oft den Satz gehört: “Ohne Fleiß kein Preis“.

Meine Patentante fotografiert mich mit dem Teil der Geschwistern/ Cousins.

Der Sommer im Jahr 2000, Radom, Polen:  Agnieszka, Nachhilfelehrerin für Deutsch

Ich bin 18 und verbringe zum ersten Mal die Sommerferien nicht auf dem Land, sondern zu Hause in Radom. Ich habe zwar Abitur bestanden, aber habe keinen festen Studienplatz ab Oktober gefunden. Es geht um meine Zukunft und die wichtigen Entscheidungen fürs Leben. Meine dritte polnische Mentorin, meine Nachhilfelehrerin für Deutsch, ist eine starke, unabhängige, abenteuerlustige und offene Frau. Bei ihr lerne ich nicht nur deutsche Grammatik und Orthografie. Sie erzählt mir von Deutschland, dem Land der vielen Möglichkeiten. Dabei unterstützt sie meine Entscheidung, für ein paar Monate als Au-pair-Mädchen nach Deutschland zu gehen und die Pause zum Deutsch verbessern. Sie war die Erste, die mir das weite Ferne so nah und schmackhaft machte.

 

Der 21. Januar 2001, Ankunft in Deutschland, Stuttgart: Claudia, meine Gastmama

Ein kalter, schneereicher Wintertag. Ich komme nach der 24 Stunden Busfahrt in Stuttgart an. Meine erste Auslandsreise alleine, mit einer Tasche und vieler Träume. Meine erste Bezugsperson in Deutschland, die Gastfrau Claudia, holt mich mit ihrer Tochter Alina am Hauptbahnhof Stuttgart ab. Sie ist die erste starke, unabhängige und kämpferische deutsche selbstständige Frau, die ich treffe und sofort bewundere. Vielmehr ist sie gebildet, intelligent, selbstbewusst, willensstark und komplett emanzipiert. Bis heute versucht sie in der Kulturbranche ihr Bestes zu geben bzw. mit ihrem Kulturkalender Baden-Württemberg letztendlich zu überleben. Im Laufe meines Au-pair-Mädchens Aufenthalt habe ich viel gelernt, vor allem aber, was die Ausdauer im Alltag, im Beruf und für mich persönlich alleine im Ausland heißt. Ich habe vor allem gelernt, wie eine Frau wirklich auf niemanden angewiesen sein muss.

 

Der 3. Oktober 2001, der Tag der Deutschen Einheit, Stuttgart: Tao und Lito

 

An diesem Feiertag ziehe ich in ein 12qm großes Studentenzimmer auf dem Uni-Campus in Stuttgart ein. Der Beginn meiner Freiheit und völliger Unabhängigkeit beginnt. Nebenbei lerne ich, die Küche mit anderen internationalen, größtenteils chinesischen Studenten zu teilen. Ein älterer, sehr ruhiger und offener Student, der heißt Tao, wird mein Freund und Mentor für die nächsten 7 Jahre. Er erzählt mir von der Großstadt Shanghai und bringt mir die chinesische Kultur näher bei. Ich erzähle ihm von Polen und Katholizismus. Wir leben und lieben die interkulturelle Öffnung jeden Tag. Ein paar Wochen später bereichert unsere Freundschaft ein weiter internationaler Student, Lito. Sein echter Name lautet Manuel Luis Sangiao Lorenzo. Er ist ein Spanier, stellt sich aber als Gallego, also der Galizier, der in Barcelona geboren worden ist. Er wird zu meinem Freund und irgendwann zu meinem Mann. Mittlerweile ist er auch der Vater unserer Kinder. Zusammen mit Tao sind wir ein bekannter Multikulti Trio auf dem Uni-Campus. Von diesem Herbst bzw. Winter 2001 bin ich ein absoluter Fan der fremden Kulturen und Ländern. Als Folge begann ich als Buddy die frisch angereisten internationalen Studenten beim Ankommen an der Uni Stuttgart zu unterstützen und Zeit lang zu begleiten. 

 

Tao, ich und Lito. Wir waren unzertrennlich.

 

Der Winter 2002, Stuttgart: Pablo Torrico und Jaqueline Burgoa

 

Als frisch immatrikulierte Studentin an der Universität Stuttgart bin ich von dem Uni-Leben und Uni-Tempo bzw. der Uni-Sprache überfordert. Das Geld muss ich nebenbei verdienen und ich finde gleich einen interessanten ersten Job im Weiterbildungsinstitut Languacom im Event Management Bereich.  Da lerne ich die LANGUACOM Gründer, ein Ehepaar aus Bolivien, Pablo Torrico und Jaqueline Burgoa. Die beiden sind ein sehr gebildetes, intelligentes, unabhängiges Business Paar in Anzügen. Beide verfügen über mehrere Fremdsprachen Kenntnisse, Top Uni Abschlüsse, interkulturelle Kompetenz und Offenheit sowie viele Ambitionen. Sie sind nicht nur meine Vorgesetzten, sondern die ersten internationalen Vorbilder aus der Weiterbildungsszene in Deutschland. Dank den beiden begreife ich sofort den großen Stellenwert der Weiter- und Erwachsenenbildung in Deutschland. Diese Bekanntschaft und intensive berufliche sowie private Beziehung bringt mich dazu, das neue Studienfach, nämlich die Berufspädagogik an der Universität Stuttgart zu studieren.

 

Der Winter 2003, Barcelona, Spanien: Manuel Luis Sangiao Lorenzo mit Marisol

 

Seitdem ich mit Lito zusammen bin, sind wir regelmäßig bei den Schwiegereltern in Barcelona. Ich höre mit offenem Mund deren Lebensgeschichte, primär die harten Anfänge in einer Großstadt. Sie sind mehr als 1000 km weit aus der Heimat, Galizien, nach Katalonien emigriert auf der Suche nach dem “Brotjob”. Mein Schwiegervater macht sich Ende 70-er Jahre schnell selbstständig und ist mit seinem Handwerk viele Jahre sehr “erfolgreich”. Es imponiert mir sehr, was er sich, wie er sagt, als ein einfacher Junge mit “eigenen Händen” aufgebaut hat. Dabei ist er ein perfektes Abbild der harten und ständigen Arbeit. Leider arbeitet er so viel, dass er vergisst, sich um sich selbst und seine Gesundheit, Hobbys oder Freunden zu kümmern. Heute lebt er in Ruhestand und versucht das Beste aus seiner freien Zeit zu machen. Wie oft ärgert er sich über die Langweile und das Gefühl der Unnutzbar zu sein….  Dank ihm bin ich sehr sensibilisiert und vorsichtig, genug Freizeit und Pause nach der Arbeit einzulegen und Hobbys einzugehen. 

 

Der Frühling 2005, über den Wolken zwischen Stuttgart und Barcelona: Adrianna und Juan

Während des Flugs zu den Schwiegereltern nach Barcelona lernen wir mit Lito ein polnisch-kolumbianisches Ehepaar kennen.  Adarianna Trzeszczkowska-Trujillo und Juan Trujillo sind wie wir ein multikulti Paar und haben wie wir ihre Pläne und Träume. Sie haben kolumbianischen Kaffee zuerst nur für Freunde und Bekannte mitgebracht, dann wurde es zu einem Familienprojekt. Adrianna und Juan importieren Kaffee von der eigenen Familienplantage in Kolumbien. Mittlerweile betreiben die beiden in Oldenburg ihre eigene Kaffeerösterei „La Molienda“ und machen sich damit für fairen Kaffeehandel stark. Adrianna ist eine von meinen besten Freundinnen, die ich habe und ist auch ein großes Vorbild. Sie lebt ihre Berufung und Leidenschaft für den Kaffee aus. Es fasziniert mich bis heute, wie authentisch sie sich mit dem Produkt, also mit dem Kaffee an sich, der Geschichte vom Kaffeeanbau und der Rösterei identifiziert. Sie versucht, auch wie ich, die Arbeit und ihre Multikulti Familie in Deutschland unter einen Hut zu bringen. Seitdem ich sie kenne, frage ich sie über ihr nachhaltiges Business und anstehende Themen und Pläne aus. Dank ihr verstehe ich, dass die Selbstständigkeit nicht nur wortwörtlich “selbst und ständig” bedeute, sondern ein Marathon und kein Sprint ist.

 

Juan und Adrianna in Oldenburg.

 

Ich und Adrianna, Ada 🙂

 

Beide Familien beim Ausflug.

 

Der Frühling 2006, die Kanalinsel Jersey: Miranda Kelleher

 

Ich lebe das Motto lebenslanges Lernen aus und setze mir ein weiteres Ziel, nämlich, unbedingt meine Englischkenntnisse zu verbessern. Unmengen an Ehrgeiz und kreative Lösungswege werden zu meinen Begleitern. Ich komme auf die geniale Idee, wieder als Au-pair-Mädchen zu verreisen, um Englisch zu erfrischen. Ich bin halt da noch eine “arme, polnische” Studentin, die keine finanzielle Unterstützung bekommt und über die Runden kommen muss. Meine Intuition hilft mir, auf der Kanalinsel Jersey bei der englischen Familie, Fuß zu fassen und sehr intensiv sechs Monate dort zu leben. Englisch fließender zu sprechen, ist nur ein Nebeneffekt dieser Reise. Vielmehr denke ich über meinem Tellerrad hinaus, erweitere mein Horizont, bewundere meine zweite Gastfrau Miranda Kelleher und ihr Lebens- und Arbeitsstil. Sie ist selbst das Bild einer interkulturellen, offenen und modernen Frau. Als Französisch-Lehrerin auf der englischen Insel geht sie für vier Wochen ohne die drei kleinen Kinder nach Afrika, um ein Herzensprojekt zu verwirklichen. Von ihr lerne ich, mehr auf meine Bedürfnisse und mich zu hören.

 

Ich und Lito haben die Kanalinsel Jersey mit einem Moped bereist.

 

Auf der Insel habe ich Iwona kennengelernt, mit der ich bis heute befreundet bin. Sie kommt ursprünglich aus Polen, ganz nah an meiner Heimatstadt.

 

Der Oktober 2008, Stuttgart: Susanne Leithner

 

Im Rahmen des studiumsbegleitenden Arbeitsplatzes bei der Daimler AG habe ich die Gelegenheit gehabt, zwei Jahre Diversity Management Büro mit einer charismatischen Frau, Susanne Leithner, zu teilen. Sie war meine direkte Vorgesetzte und eine unglaubliche Mentorin – unabhängig, selbstbewusst, unternehmungslustig, offen, kreativ, international geprägt, halb Amerikanerin, zielstrebig, ambitioniert und am Ende des Tages die Mutter von zwei Kindern. Jetzt Nachhinein denke ich, dass sie die beste Version der Scanner Persönlichkeit ist, die bestens ihre Vielseitigkeit in Business eingesetzt bzw. demonstriert. Was ich von ihr mitgenommen habe, war die enorme Lebenslust und die reale Veränderungsbereitschaft. Sie hat sich noch zu meiner Zeit bewusst von dem Konzern verabschiedet, um sich eigenes Business aufzubauen.

 

Ich habe genossen, TANDEM Mentoring Ansprechpartnerin zu sein und Frauen mit der Potenzialentwicklung zu fördern.

 

Mit meiner Mentorin, Susanne, waren wir ein eingespieltes Team.

 

Der Winter 2010, Stuttgart: Sabine Klebes

 

Ich bin nach den zwei intensiven Jahren bei der Daimler AG auf der Jobsuche und stelle fest, ich habe mir den Bewerbungsprozess in Deutschland einfacher vorgestellt. Dabei habe ich viele Bewerbungen gesendet und gehofft, ich finde schneller endlich einen festen Stellenplatz im Bereich der Weiterbildung oder der Personalentwicklung. Dabei wusste ich nicht viel von der Bewerbungsstrategie, dem Selbstmarketing und der Vorbereitung für das Vorstellungsgespräch. Ich erinnere mich nicht, wie oder wer mir geholfen hat, das Karriere Coaching in Anspruch zu nehmen. Aber ich bin sehr dankbar, das erste Mal die hervorragende Erfahrung mit der Coachin, Frau Sabine Klebes gemacht zu haben. Sie war die Erste, der ich komplett im Coaching Prozess anvertraut habe und sie aus mir das Beste herausgekitzelt habe. Nach dem Gespräch mit ihr hat es mit dem Jobangebot bei der ZF Friedrichshafen AG im Bereich der internationalen Personalentwicklung leichter geklappt. Erst nach meiner eigenen Coaching-Erfahrung glaube ich bedingungslos an die Macht und den Mehrwert dieses Instruments.

 

Der Mai 2013, Friedrichshafen: Damian Goldvarg

 

Im Laufe meiner Arbeit in der internationalen Personalentwicklung bei der ZF Friedrichshafen AG bin ich bei der Auswahl der externen Trainer beteiligt und suche ich mir diejenigen aus, mit denen ich mir eine Zusammenarbeit vorstellen kann und die zu dem Unternehmen sowie der Zielgruppe wie auch dem Trainingsvorhaben passen. Mit einem internationalen Trainer bzw. einem multilingualen Coach aus Argentinien können wir auf Spanisch sprechen und verstehen uns auf Anhieb sehr gut. Die Bekanntschaft wird über die Jahre freundschaftlich gepflegt. Damian Goldvarg lebt seit Jahren in den USA mit seinem Partner und reist um die Welt, mit der Mission, das Coaching bzw. den Coaching-Mehrwert näherzubringen. Er gibt mir ein unglaublich tolles und konstruktives Feedback, was meine Person, Arbeit und mein “gesamtes Paket” angeht. Dank Damian beginne ich meine erste (virtuelle) internationale Coaching-Ausbildung, die hauptsächlich an der Zeitverschiebung schnell scheitert. Trotzdem verdanke ich ihm, dass er mir die Türe bzw. die Augen für das Thema Coaching geöffnet hat und das Gefühl vermittelt hat, es ist OK, Fehler zu machen bzw. Fehlentscheidungen zu treffen.

 

Der Juni 2020, Friedrichshafen/Radom: Marian Czubak, Victoria Steinhausser und Julia Rang

 

Während der schlimmen Pandemiephase stirbt mein Vater am 04. Juni 2020 in Radom. Die Grenze in Polen macht pünktlich zu seiner Beerdigung noch auf und wir fahren, um Abschied zu nehmen. Ich bin da beruflich bereits in Kurzarbeit, ausgelaugt, leide an depressiven Stimmungen und finde keinen inneren Frieden. In dieser sehr schmerzvollen Zeit sind mir meine ungarische allgemeine Ärztin und meine Psychotherapeutin dringende Stütze. Ich denke oft an meinen verstorbenen Vater, der mir etwas Wichtiges oft gesagt hat, ohne groß zu erklären. Erst jetzt nach zwei Jahren nach seinem Tod sowie meiner Heilung dank der Therapie verstehe ich seine Worte: Justyna, sei immer einfach Du selbst. Endlich kapiere ich auch, die Hilfe anzunehmen, Pause zu machen, Druck und Perfektionismus abzulegen, Ansprüche zu reduzieren, mich um mich selbst und meine (mentale) Gesundheit zu kümmern, Prioritäten zu überdenken, neu anzufangen, dankbarer für alles zu sein. EINFACH zu leben. Ich selbst zu sein. Beruflich wie Privat.

 

Fazit

 

Heute bin ich selbst zu einer leidenschaftlichen Mentorin mit dem MigrationsVORDERGRUND geworden. Mich treibt das “Teilen” von meinem Wissen und der Erfahrung im weiten Sinne mit Menschen um mich herum.

Ich teile mein (nicht nur fachliches) Wissen beruflich sowie privat:

  • mit den unterschiedlichen Zielgruppen, davon mit den internationalen zugewanderten Personen in Deutschland
  • in den Communities von Freunden, Familien, Eltern, Müttern, Vereinsmitgliedern…
  • mit meinen Kindern, tagtäglich

Ich möchte weiterhin Impulse aus dem (neu) erworbenen Wissen in die Welt bringen, in die Breite streuen bzw. adäquat der Zielgruppe übersetzen. Am besten direkt im Mentoring an die internationalen, offenen, lernwilligen Menschen in Deutschland näher und greifbar bringen. Somit nehme ich Einfluss bei der persönlichen Entwicklung der jeweiligen Person. Somit übe ich mich weiterhin tagtäglich in der Agilität und verfüge über mehrere Rollen, die ich ständig wechsle. In der Zukunft muss auch ich selbst noch gewandter den Wechsel zwischen den mehreren Seiten bespielen können. Aber, ich habe ja viele Vorbilder und MentorInnen. Und ich habe ja noch Zeit 🙂

 

Schön, dass Du da bist und mein Blog liest. Vielen Dank.

Justyna

Was bedeutet Mentoring für internationale Frauen in Deutschland?

Was bedeutet Mentoring für internationale Frauen in Deutschland?

Wenn Du ausländischer Herkunft bist oder einen Migrationshintergrund hast und in Deutschland etwas „mehr“ erreichen möchtest bzw. ein erfülltes privates und berufliches Leben führen willst, empfehle ich Dir, eine Mentoring-Beziehung einzugehen. Ich bin überzeugt, dass das Mentoring für alle Menschen sehr hilfreich sein kann. Für ausländische und ambitionierte AkademikerInnen, für Frauen mit der Zuwanderungsgeschichte in Deutschland, also für Frauen und Männer mit dem sogenannten Migrationshintergrund und mit dem Migrationsvordergrund, grade am Anfang ihres in Deutschland Ankommens, ihrer Integration oder direkt ihrer „Karriere“, kann dieses Instrument oder diese Methode nur von Vorteil sein.

Mentoring und Ich

 

Als ich mit meinen 19 Jahren als Au-pair-Mädchen nach Deutschland kam, kannte ich nicht mal den Begriff Mentoring. Ich wusste aber, dass ich im Gespräch und im Austausch mit anderen bereits mehr erfahrenen Menschen am meisten lernen kann. Einige von ihnen wurden zu meinen informellen MentorInnen. Das Wichtigste für mein privates und berufliches Wohlgefühl in Deutschland habe ich auch beim Beobachten anderer internationalen, ambitionierten zugewanderten Menschen mitgenommen. Somit war ich in der Mentee Rolle lernend unterwegs. Heute würde ich aber in meiner oder schlichtweg in einer Fachsprache sagen, dass das Mentoring eines der hauptsächlichen Personal- bzw. Persönlichkeitsentwicklungsinstrumente ist. Ich bin, noch vor der leidenschaftlichen Mentorin, eine genauso leidenschaftliche Personal- und Persönlichkeitsentwicklerin in Deutschland, geworden. Daher bin ich von allen Methoden, Instrumenten und Möglichkeiten fasziniert, die uns Menschen zur persönlichen Weiterentwicklung, Wissenserweiterung und zum persönlichen „Wachstum“ näher bringen.

 

Was ist überhaupt Mentoring?

 

Das Mentoring ist ein Erfahrungsaustausch, indem die Mentee mit einer/einem MentorIn ihre nicht nur beruflichen Themenfelder besprechen kann. Anders gesagt, zwei unterschiedliche Menschen, eine Mentee trifft sich “ganz einfach” mit einer erfahrenen Mentorin oder einem erfahrenen Mentor zusammen. Man trifft sich zum Kaffee, zum Spazieren oder heutzutage online in einer Videokonferenz. Das Mentoring ist sonst noch:

  • eine gleichberechtigte Partnerschaft, in der man voneinander lernt
  • ist ein offener und ehrlicher Dialog in einem Vertrauensumfeld
  • entsteht, indem das Vertrauen von einem zu dem anderen Treffen aufgebaut wird
  • wächst, indem die Ziele, Rollen, Erwartungen und der Zeitrahmen festgelegt werden
  • heißt, Fähigkeiten und Netzwerke auszubauen
  • legt den gemeinsamen Fokus auf die Entwicklung der Mentee
  • bedeutet, Unterschiede zu schätzen und zu respektieren
  • sagt Ja zu lebenslangen Lernen
  • impliziert keinen Karriereschritt – bedeutet letztendlich – die Mentee kann nicht davon ausgehen, dass der Mentor oder die Mentorin ihr einen Job oder eine Arbeitsstelle vermittelt

 

Die 5 Kennzeichen einer erfolgreichen Mentoring-Beziehung.

 

Was soll ein/e MentorIn und eine Mentee unbedingt mitbringen?

MentorInnen bringen mit: Mentees bringen mit:
1. Zuhören, Beobachten, Spiegeln & Fragen5. 1. Interesse an Neuland & Engagement
2. Unterstützung bei Zieldefinition 2. Übernahme von Verantwortung
3. Erfahrungsweitergabe 3. Zieldefinition inhaltlicher, persönlicher Weiterentwicklung
4. Einschätzung von Erfolgen & Herausforderungen 4. Fortschritt Monitoring & entsprechende Anpassung
5. Ermutigen zum Umsetzungsplan 5. Umsetzungsmaßnahmen

 

Fazit

 

Deine Haltung als Mentee dem Thema Mentoring, Deiner Mentorin oder Deinem Mentor gegenüber, ist meiner Meinung nach der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Sicherlich ist es hilfreich, wenn zudem die ’Chemie’ stimmt.  Ich bin überzeugt, wenn Du eine wertschätzende Haltung zu dem Mentoring und zu dem Treffen mit Deiner Mentorin oder Deinem Mentor mitbringst, ist der Boden für ein interessanten und bereichernden Austausch bereitet. Sei Dir jedoch bewusst – sich auf eine komplett neue Beziehung voll einzulassen, mag am Anfang Zeit benötigen. Auch da, wo nicht sofort direkte Sympathien verspürt werden sollten, wird der eine oder die anderen überraschende Erfahrungen machen, was das letztendliche Ergebnis anbetrifft. Private und berufliche Erfüllung geht nicht davon aus, dass Du Dich mit jedem verstehen solltest und zusammen arbeiten müsst. Ein erfülltes Leben heißt für mich, dass man ergänzende zwischenmenschliche Unterschiede für sich nutzt. Das festzustellen, bedarf manchmal einer kleinen Reise.

 

Schön, dass Du da bist und mein Blog liest. Vielen Dank.

Justyna

3 Tipps für Mentorensuche für internationale Frauen in Deutschland.

3 Tipps für Mentorensuche für internationale Frauen in Deutschland.

In dem vorherigen Post habe ich zusammengeschrieben, was Mentoring eigentlich ist und was eine Mentee und eine/n MentorIn für eine gelungene Mentoring-Beziehung kennzeichnet. Heute möchte ich unbedingt mit Dir teilen, meine besten und sehr konkreten Tipps, wie Du als ausländische ambitionierte Akademikerin oder Person mit dem Migrationsvordergrund in Deutschland, Dir eine Mentorin oder einen zu Dir passenden Mentor tatsächlich finden kannst. Ich bin nämlich stark davon überzeugt, dass jeder Mensch eine/n MentorIn brauchen und finden kann. Die ausländischen oder internationalen Frauen in Deutschland, die sich ein erfülltes Privat- und Berufsleben aufbauen wollen, können und sollten dies genauso tun.

 

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Meine 3 Tipps für eine erfolgreiche Mentorensuche in Deutschland. Aus Sicht einer Migrantin. Frau mit dem Migrationsvordergrund.

 

 

Die Mentorensuche ist zwar nicht leicht, aber auch nicht unmöglich. Ich habe ein paar Tipps, wie Du einen Mentor und eine Mentorin in Deutschland finden kannst.

 

 

Analysiere und beobachte neugierig Dein Umfeld.

 

Es klingt fast zu banal, einfach, kinderleicht. Es ist aber nicht wirklich. Bewusstes Beobachten und Analysieren und daraus etwas zu lernen ist jedem mit der Migrationsgeschichte in Deutschland zu empfehlen. Alles in dem noch fremden Land Deutschland ist für Dich neu und oft unterschiedlich oder anders als im Heimatland. Dein Umfeld sieht völlig anders aus. Ich denke, wo sind die Orte, Plätze, Institutionen, wo Du Deine Zeit in Deutschland zuerst mal verbringst. Da fallen mir ein: Schule, Sprachschule, Universität, Bibliothek, Ausbildungsort, Arbeit, Familientreffs, Kirche, Verein, Sportstätte usw.

Stell Dir während des Aufenthalts an diesen Orten die folgenden Fragen:

  • Ist da jemand aus und in diesem Umfeld, dem Du Dich anvertrauen könntest?
  • Mit wem sprichst Du gerne?
  • Wen findest Du da schon sympathisch?
  • Wer sind alle diese ersten AnsprechpartnerInnen für Dich?
  • Welche sind Deine bisherige gewonnen neuen Kontakte, die gut bis sehr gut Deutsch sprechen und sich sehr zurecht in Deutschland finden?
  • Wer hat mit Dir trotz allen Barrieren versucht zu reden?

Vielleicht hast Du Glück und es gibt bereits ein paar Personen, die Du von Anfang an in Deinem Umfeld “im Auge hast” und mit diesen sofort gute Gespräche führen konntest. Es gibt auch diese Momente mit manchen Menschen, wo Du auch ohne viele Worte intuitiv weißt, sie wollen Dir helfen und sind genauso neugierig, wer Du bist und woher Du kommst.

Mentorensuche – ich suche immer wieder nach den Mentorinnen für mich oder andere internationale interessierte Frauen

 

Bleib offen und proaktiv.

 

Es passiert nichts ohne Deine Eigeninitiative. Hier ist wirklich Dein konkretes Handeln gefragt.

Weißt Du, was ich damit meine?

  • Aktives Zugehen auf Deine Mitmenschen, Gesprächspartner, neue Freunde, Nachbarn, KollegInnen während der Kaffee- oder Mittagspause – Du solltest Dich einfach trauen, die Menschen anzusprechen und von der Mentoring-Idee zu erzählen.
  • Aktives Fragen – direkt im Gespräch oder über Dein Handy, stelle eine Frage über WhatsApp Status oder im Facebook auf Deinem Profil . Du solltest Dich auch trauen, direkt Deine Mitmenschen nach den möglichen MentorInnen, freiwilligen, offenen, neugierigen und hilfsbereiten Menschen fragen. Diese gibt es in Deutschland sehr, sehr viele. Aber glaub mir, Du solltest schon offen und direkt danach fragen, weil niemand Deine Gedanken und Wünschen erraten kann!
  • Direkter Kontakt per E-Mail oder besser noch ein direkter Anruf Recherchieren – Wenn Du an eine bestimmte Person schon denkst oder einen guten Kontakt in einer Institution oder in einer Sprachschule etc. hast, schreibe ihr am besten eine schöne, persönliche Nachricht mit Deinem Anliegen. Teile ihr mit, Du hast von mir, einer Arbeitsmentorin in Deutschland gehört bzw. gelesen, dass das Mentoring für Dich sehr hilfreich und förderlich sein sollte und Du Dir die Mentoring-Beziehung mit der Person XY bereits vorstellen könntest. Eventuell kannst Du nach den Empfehlungen fragen, ob sie Dir eine Person nennen könnten und Du diese dann kontaktieren würdest.

 

Vielleicht hast Du Glück und es gibt einen geeigneten Kandidaten in Deinem Bekanntenkreis oder dem Bekanntenkreis Deiner Mitmenschen, der die Kompetenz aufweist, Dein volles Vertrauen genießt und auch bereit ist, sich in das Abenteuer Mentoring zu stürzen. Wenn Du auf diesem Weg nach der Mentoring-Beziehung fragst und diese zustande kommen sollte, ist das eine Art von informellem Mentoring.

 

 

Melde Dich beim institutionalisierten bzw. organisierten Mentoring Programm an.

 

Es gibt noch einen formalen Weg, auf dem Du ein Mentoring Programm finden kannst. Ich sage es ja immer, dass es in Deutschland für jede Angelegenheit eine Anlaufstelle gibt.

Eine Anlaufstelle bedeutet eine Institution, Organisation oder Person, an die man sich bei Bedarf wenden kann, wenn man Hilfe oder Unterstützung braucht

Es gibt einfach sogenannten Mentorenprogramme, die von Unternehmen, Hochschulen, Stiftungen, Vereinen, sozialen Einrichtungen, Städten und Kommunen angeboten werden. Dies sollte nicht mit Kosten verbunden sein.

Was ich konkret machen würde, wäre es zuerst aktives Recherchieren im Internet. Konkreter würde ich:

  • In die Suchmaschine, zum Beispiel Google, die Stichwörter eingeben: Mentoring Universität + Name der Stadt oder des Ortes, wo Du Dich befindest
  • In die Suchmaschine, zum Beispiel Google, die Stichwörter eingeben: Frau und Beruf Mentoring + Name der Stadt, des Bundeslandes oder des Ortes, wo Du Dich befindest
  • Bei der Arbeitsagentur, im Rathaus, beim Ausländeramt, im Verein aus Deinem Heimatland nach dem organisierten Mentoring Programm fragen.

 

Rückblick und Ausblick

 

Ich kann Dir gerne meine persönliche Perspektive zum Mentoring in Deutschland kurz schildern. Diese Perspektive, also meine persönliche Wahrnehmung, ist seit mehr als 20 Jahre in Deutschland dieselbe und lautet:

Viele Menschen in Deutschland waren und sind immer noch ganz von sich aus sehr interessiert, ihr Wissen mit anderen einfach zu teilen und für Fragen zur Verfügung zu stellen. 

Daher kann ich Dich mehr als versichern, wenn Du Dich offen, neugierig, proaktiv und zielorientiert zeigst, wirst Du früher oder später an einer oder anderen Stelle eine/n zu Dir passenden MentorIn in Deutschland finden. Es ist nur die Frage der Zeit und Deiner Haltung.

Viele deutsche und internationale, offene und genauso ambitionierte Menschen und vor allem ähnlich denkende und fühlende Mütter in Deutschland bewundern grade meine Proaktivität gepaart mit meiner kindlichen Neugier und dem riesigen Mut. Ich bin immer noch selbst als eine internationale, ambitionierte und ausgebildete Arbeitsmentorin genauso sehr gerne in der Mentee Rolle unterwegs. Ich habe ja gesagt, ich stehe vollkommen hinter dem lebenslangen Lernen.

Ich wünsche mir, dass Du erfolgreich eine/n Mentorin in Deutschland suchst und findest. Natürlich würde ich mich sehr freuen zu erfahren, ob Du andere Tipps bei der Suche hättest. Teile diese gerne in den Kommentaren.

Schön, dass Du da bist und mein Blog liest. Vielen Dank.

Justyna

 

Glossar zum Thema “Jobsuche in Deutschland” – die wichtigsten Begriffe für Deine Jobsuche

Integration in Deutschland: persönliche Anleitung

Heute möchte ich meine persönliche Anleitung schreiben, wie Dir als internationale, ausländische/r Frau oder Mann, Fachkraft oder Führungskraft in Deutschland am besten die Integration in Deutschland gelingen kann. Es ist die Erste Hilfe für Dich für die ausreichende Integration in einem noch für Dich fremden Land, in dem Fall, in Deutschland. Natürlich kommt es darauf an, in welcher Situation Du Dich momentan befindest, aber sicherlich findest Du aus den Informationen einiges wertvolles für Dich.

Du brauchst vor allem die drei wichtigsten Themen bzw. Punkte für die gelungene Integration in Deutschland zu beachten und diese bewusst zu pflegen.

1. Deutsch und Business Deutsch

 

Deutsch und Business Deutsch für Integration notwendig

Deutsch und Business Deutsch für Integration in Deutschland notwendig

 

Ich habe sehr viele Fragen im Kopf, die ich von vielen neu angekommen internationalen Fach- und Führungskräften sowie Migrantinnen in Bezug auf die deutschen Sprachkenntnisse höre.

Welche Deutschkenntnisse brauche ich zur guten Integration? Für die Arbeit und für das private Leben?

Wie lerne ich schnell und effektiv Deutsch als Single, Fachkraft oder Führungskraft und mit Arbeit? Single , noch arbeitslos?

Wo lerne ich am besten, schnellsten und effektivsten Deutsch als Mutter?

Wo finde ich die Arbeit?

Es ist wichtig, Deutsch zu sprechen, Deutsch im Alltag anzuwenden, Deutsch in verschiedenen Situationen und mit verschiedenen Menschen zu nutzen, die Unterschiede im Umgang mit Deutsch zu merken. Weiterhin kannst Du Dir schon Gedanken machen, welche Deutschkenntnisse Du für Deine Arbeit brauchst? Hast Du ausreichend Business Deutsch schon gelernt? Es ist nie zu früh, auch Wirtschaftssprache bzw. Berufsdeutsch zu lernen und diese zu verstehen.

Du kannst auch auf meinem Instagram Profil immer wieder ein Post zu Business Deutsch mit Humor finden, in dem ich mich sehr an das Buch von Jens Bergmann orientiere. Da schildere ich Managerdeutsch und was die deutschen Manager und Führungskräfte sehr gerne sprachlich anwenden und für Wörter benutzen.

Was ich Dir sonst empfehlen kann, ist:

  • Höre die Podcasts über Deine Themen, Interessen, Hobbys
  • Schaue Dir gute Fernsehsendungen an
  • Lese und informiere Dich über die für Dich interessanten Themen bereits auf Deutsch in den Blogs
  • Treffe Dich zu einem Kaffee Tandem Austausch – du kannst eine halbe Stunde mit PartnerIn nur Deutsch sprechen, eine weitere halbe Stunde sprecht in dann auf Deine Muttersprache
  • Betreibe überall, wo Du bist ein kurzes Small Talk – selbst auf dem Spielplatz kannst Du mit anderen Müttern und Vätern ein wenig Deutsch trainieren

 

2. Eigeninitiative

 

Die Integration funktioniert nur mit Deiner Eigeninitiative.

 

Ich werde mich ständig wiederholen, aber ich schreibe hier gerne noch ein mal. Wie für alles im Leben, auch für die Integration in Deutschland brauchst Du Initiative zu zeigen. Es passiert nichts ohne Deine Eigeninitiative. Hier ist wirklich Dein konkretes Handeln gefragt.

Denke an Deine private Zeit in Deinem Heimatland? Was hat Dir besonders Spaß gemacht? Jeder Mensch mag von ganzem Herzen etwas gerne in seiner Freizeit machen, egal ob er oder sie in dem fremden oder eigenen Land ist. Es gibt für alles immer Alternativen. Beteilige Dich ganz einfach am “Leben” – was meine ich damit?

Denke nicht an die Probleme, Schwierigkeiten oder Hürden, sondern probiere optimistisch eine Lösung zu finden? Du hast Fitnessstudio in Deinem Heimatland geliebt und in Deutschland kannst Du Dir zuerst nicht leisten? Das ist in Ordnung. Wo kannst Du sonst “umsonst” Sport machen und Dich sogar dabei integrieren? Du kannst selbst die Initiative ergreifen und vorschlagen, ob jemand mit Dir die Sportart betreiben kann. Du kannst Dich einer Sportgruppe anschließen.

Im Sommer habe ich einen top Tipp: organisiere am besten eine Grillparty mit Deinen Nachbarn. Essen, Spaß haben und reden sind die besten Kriterien zur Integration. Offen zuhören. Neugierige Fragen stellen. Da sein. Sich zeigen. Mehr musst Du nichts bei dem Grillen machen. Du selbst sein, mit Deiner internationalen Geschichte bist Du genug interessant.

 

3. Mentorensuche

Ein/e MentorIn unterstützt den Integrationsprozess in Deutschland sehr.

 

Du musst nicht alleine alles für die optimale Integration in Deutschland machen. Es ist gut, sich Hilfe zu holen. Ich bin ein absoluter Fan von Mentoring und empfehle immer, sich relativ schnell eine Mentoring-Unterstützung zu organisieren. Es kann eine selbst organisierte Beziehung sein oder Du kannst Hilfe von organisierten Stellen in Deutschland in Anspruch nehmen. Lies dazu meinen Artikel mit meinen 3 Tipps, wie Du als ausländische ambitionierte Akademikerin oder Person mit dem Migrationsvordergrund in Deutschland, eine Mentorin oder einen zu Dir passenden Mentor tatsächlich finden kannst.

 

Schön, dass Du da bist und mein Blog liest. Vielen Dank.

Justyna

 

7 Gründe, warum ich Business Mentoring für internationale Frauen und Migrantinnen liebe

7 Gründe, warum ich Business Mentoring für internationale Frauen und Migrantinnen liebe

Seitdem ich denken kann, liebe ich Menschen bei der Weiterentwicklung mit meinem Wissen und meiner Erfahrung zu unterstützen. Wenn ich insbesondere Frauen mit dem Migrationshintergrund in Deutschland auf dem Weg zur Integration “im Leben” sowie auf dem Arbeitsmarkt begleiten kann, fühle ich mich dabei erfüllt und gebraucht. Als Business Mentorin für Migrantinnen bringe ich selbst die Migrationserfahrung mit, bezeichne mich als eine internationale, ambitionierte Akademikerin mit dem Migrationsvordergrund. Deswegen identifiziere ich mich stark mit allen interessanten, gut qualifizierten, ausgebildeten, ausländischen Frauen, Migrantinnen und Mütter in Deutschland. Deswegen bin ich absoluter Fan von Mentoring.

7 Gründe, warum ich Business Mentoring für internationale Frauen und Migrantinnen liebe

Heute teile ich mit Dir, warum ich es liebe, Business Mentorin für Migrantinnen zu sein.

1. Ich kann mich optimal in eine internationale Frau oder Migrantin und ihre Situation in Deutschland hineinversetzen

Ich bin sehr empathisch und emotional. Aus diesem Grund kann ich mich ideal in die Situation einer Migrantin, einer Frau mit der Zuwanderungsgeschichte hineinversetzen. Eigentlich ziehe ich in jedem Gespräch mit einer Migrantin den Vergleich zu mir selbst oder zu einer anderen Frau mit den ausländischen Wurzeln. Letztendlich solidarisiere ich automatisch mich mit den ausländischen, internationalen, zugewanderten Frauen, Müttern, Akademikerinnen und drücke allen fest die Daumen, dass es ihnen Deutschland privat sowie beruflich einfach gut gehen sollte. Was jede Migrantin getan hat, um nach Deutschland zu kommen, welche Hindernisse sie bewältigen musste, welche Bedenken, Ängsten, Hoffnungen, Erwartungen, Träumen mit sich trägt  – das ruft in mir einen tiefsten Respekt und die größte Bewunderung wach. Jede zugewanderte Frau, inklusive ich, sei eine einzigartige Kämpferin.

So sieht eine integrierte Fachkraft in Deutschland aus. Das bin ich.

So sieht eine integrierte Frau und Fachkraft in Deutschland aus. Das bin ich.

2. Ich mag der zugewanderten Frau “helfen”

Es klingt banal. Es ist aber einfach so. Ich kann im weiten Sinne des Wortes einer zugewanderten Person helfen. Als Business und Berufsmentorin kann ich primär zur Integration im Leben und auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland beitragen. Als Business Mentorin habe ich selbst bereits einige Jahre Berufserfahrung in Deutschland sammeln können. Daher liebe ich es so sehr, meine persönliche Erfahrung weiterzugeben und alle relevanten Informationen über die Integration, den Arbeitsmarkt, den Job, die Bewerbung, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu teilen. Gleichzeitig bin ich selbst jedes Mal in der Reflexion und fühle mich dankbar, was ich bisher selbst in Deutschland erreicht und erlebt habe.

Ermutigung und Hilfe der anderen internationalen Frauen zeichnen mich stark aus

3.  Ich bin ein Teil der Weiterentwicklung der Mentee

Mein Motto ist lebenslanges Lernen für alle Menschen. Es ist aber bekannt, dass grade Frauen nicht überall mal Recht auf Bildung haben und insgesamt mehr benachteiligt sind. Beim Business Mentoring für Deutschland geht es mir nicht um die klassische Bildung. Ich denke da mehr an Wissen fürs Leben und Arbeiten. Dabei habe ich da eine ideale Vorstellung, dass sich jede Migrantin in Deutschland ein erfülltes privates und berufliches Leben aufbauen kann. Für mich gibt es nicht Schöneres als bei der Weiterentwicklung und des persönlichen Wachsens einer Person zuzusehen. Als Personalentwicklerin würde ich sagen, es ist nichts Schöneres eine Migrantin in ihrem Prozess, also auf ihrem Weg zur Erfüllung ihrer privaten und beruflichen Ziele zu begleiten. Wenn ich beobachte, wie eine internationale Frau im Laufe der Zeit sich in Deutschland entwickelt, ihren Horizont erweitert, lernt und wächst, bin ich sehr motiviert. Sobald ich das Vertrauen einer internationalen Frau gewinne, steigt meine Motivation und mein Glaube an meine Mission zum Maximum.

4. Ich tauche in die Geschichte der internationalen Frau oder Migrantin ein

Jeder Lebenslauf ist anders und für mich hoch spannend. Ich liebe es, von den neuen weiblichen Lebensgeschichte zu hören, in diese einzutauchen, von ihnen zu lernen und diese mit meiner Geschichte zu vergleichen. Meiner Meinung nach liefern Frauen sehr interessanten Porträts, Biografien und Berichte. Für mich ist die Geschichte jeder Frau auf dieser Welt ungewöhnlich. Sosehr ich mich für berühmte, starke, mutige Frauen begeistern kann, begeistere ich mich genauso für die “gewöhnlichen” Frauen, die ich in meinem Alltag und in meiner Mentoringpraxis treffe. Weiterhin habe ich Respekt vor jeder Frau, die aus dem Ausland, aus ihrem Heimatland nach Deutschland kommt. Die Gründe sind unterschiedlich, die sind auch interessant. Aber die Entscheidung, der Mut und der Zeitpunkt sowie ihre Ziele stehen für mich im Mittelpunkt und geben mir viel Energie und Motivation. Ein Teil ihres Lebens, ihrer Geschichte, ihrer Zeit in Deutschland zu sein, ist für mich eine Ehre. Ich kann nur von unseren Gemeinsamkeiten und Unterschiedlichkeiten profitieren. Für mich ist die reale Lebensgeschichte einer Migrantin wie ein guter Dokumentarfilm. Bei diesem Film bekomme ich Übermengen an Spannung und Inspiration.

5. Ich kann etwas von andern Fremdsprachen, fremden Kulturen erfahren

Ich spreche täglich zwischen zwei oder drei Sprachen. Polnisch ist meine Mutter- und Herzenssprache. Deutsch ist meine zweite Herzens- und Arbeitssprache. Englisch ist meine reine Arbeitssprache. Spanisch ist unsere Familiensprache. Du merkst, das Thema der Fremdsprachen ist bei mir sehr präsent und lebendig. Ich reflektiere viel über die Sprache als Form des Ausdrucks und der Identität, die mit der Sprache zusammen hängt. Mit anderen Worten bringe ich eine große Leidenschaft und Offenheit sowie Interesse für (Fremd) Sprachen mit. Das Thema hängt natürlich mit dem Thema Reisen zusammen. Wenn ich ins neue Land reise, möchte ich zumindest ein paar Worte beherrschen und dadurch mein Interesse und mein Respekt den Menschen dieser Kultur demonstrieren.

Da habe ich Glück und die beste Gelegenheit in Deutschland, Frauen, Mütter, Akademikerinnen und Migrantinnen aus unterschiedlichen Ländern kennenzulernen. Jede spricht mindestens auch eine oder zwei andere Sprachen und ist durch eine mir meisten fremde Kultur geprägt. Natürlich genieße ich sehr, eine polnische, spanische oder lateinamerikanische Frau zu begleiten, zu beraten oder zu coachen. Aber umso mehr freue ich mich auf die Begegnung mit allen anderen. Da ist meine Neugier, Sehnsucht und Fernweh inbegriffen.

6. Ich kann die Personal- und Persönlichkeitsentwicklung mit dem Business Deutsch kombinieren

Als Scanner Persönlichkeit kann ich durch das Business Mentoring für Migrantinnen mehrere meine Leidenschaften ausleben. Die Kombination zwischen der Personal- und Persönlichkeitsentwicklung und dem Business-Deutsch ist das erste Beispiel. Mentoring ist ein Instrument für die Personal- sowie Persönlichkeitsentwicklung. Also nutze ich es und arbeite mithilfe dieser Methode. Sowohl für mich als auch für die Migrantinnen gilt Deutsch als Fremdsprache. Das Beherrschen der Deutsch-Kenntnisse ist für mich ein Minimum. Aber, sowohl ich als auch viele Migrantinnen, bringe ich viel Ehrgeiz, Ambition und Bewusstsein mit. Es reicht uns nicht nur die deutsche Sprache aus, sondern gleich die Wirtschaftssprache, also Business Deutsch zu beherrschen. Mittlerweile kann ich über Business Deutsch sogar hervorragend lachen – ich bringe da die gesunde Distanz dieser Sprachvariante gegenüber. Dabei vermittle ich den Migrantinnen das Gefühl der Hoffnung, sie können genauso wie ich, einwandfrei Deutsch allgemein und Business Deutsch sprechen und verstehen.

7. Ich empfinde einen großen Sinn und die Sinnhaftigkeit im Business Mentoring

Das essenzielle Kriterium im Leben grundsätzlich, also im privaten sowie im beruflichen, ist für mich das Gefühl der Sinnhaftigkeit. Ich muss einfach wissen und fühlen, warum ich etwas mache und das kann ich bestens vertreten. Für mich hat es einen enormen Sinn, eine Business-Mentorin für Migrantinnen zu sein. Daher freue ich mich schon auf die kommenden Monate und Jahre sowie die allen neuen Begegnungen mit Migrantinnen in Deutschland.

Kennst Du internationale Frauen oder Migrantinnen in Deutschland?

Würdest Du ihnen Business Mentoring empfehlen? Warum?

Vielen Dank, dass Du da bist und meinen Blog liest.

Justyna

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